Der akute Herzinfarkt (Myokardinfarkt) ist die zweit häufigste Todesursache in Deutschland. Dabei ist aber zu beachten dass die häufigste Todesursache die „chronische ischämische Herzkrankheit“ ist. Diese ist unter anderem eine langzeit Folge des Herzinfarkts. Damit ist der Herzinfarkt wahrscheinlich die gefährlichste Erkrankung hierzulande.
Durch die immer besser werdenden Erstversorgung sinkt die Anzahl der Toten an Herzinfarkt jedes Jahr. Allerdings sterben viele Betroffene an den spätfolgen.
Symptome – Wie man einen Herzinfarkt erkennt
Bei einem Herzinfarkt gilt ähnliches wie für einen Schlaganfall, die Symptome sollten in jedem Fall sehr ernst genommen werden. Schnelle medizinische Behandlung kann dem Betroffenen eine deutlich höhere Überlebenschance geben und auch die Spätfolgen reduzieren.
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Auf folgende Symptome sollten Sie achten:
- Kurzatmigkeit und Atemnot zählt zu den unspezifischen Anzeichen, da sie auch bei anderen Krankheiten auftreten können.
- Brustschmerzen die auch in andere Regionen (Arme, Schultern, Hals) ausstrahlen können, treten unter Umständen sehr heftig auf.
- Übelkeit und Erbrechen sind ebenfalls unspezifische Anzeichen, in Kombination mit anderen Symptomen sollte man unbedingt den Notruf wählen.
- Angstgefühle sind häufige Begleiter eines Herzinfarkts.
- Schweißausbrüche und blasse, fahle Haut entstehen durch den gestörten Blutkreislauf.
- Schwindelgefühle sind ebenfalls klassische Symptome für einen Herzinfarkt, wenn sie gemeinsam mit anderen Symptomen auftreten.
Im allgemeinen erleben Betroffene einen Herzinfarkt mit schlagartig auftretenden Schmerzen und starkem Druck im Bereich des Brustkorbs. Viele greifen sich instinktiv auf die Brust. Gerade bei Frauen können die Anzeichen etwas diffiziler auftreten. Sie erleben auch Schmerzen im Bereich der Schultern oder im Halsbereich. Es gibt auch Betroffene die von Schmerzen in Fingern, Gesicht, Rücken oder Bauch klagen.
Erste Hilfe Maßnahmen
Besteht der Verdacht, dass es sich um einen Herzinfarkt handelt, gilt es ruhe zu Bewahren und keine Zeit zu verlieren.
- Euro Notruf unter 112 anrufen.
- Erklären dass es sich um einen Herzinfarkt handeln könnte und Adresse und Namen durchsagen.
- Den Betroffenen beruhigen und den Stress und die Angst weitestgehend nehmen.
- Den Oberkörper leicht erhöhen und den Betroffenen zudecken.
- Einengende Kleidung oder Schmuck entfernen.
- Wenn vorhanden, 1 oder 2 Nitrokapseln verabreichen.
- Niemals selbst in das Krankenhaus fahren, sondern auf den Notarzt warten.
Wenn der Betroffene das Bewusstsein verliert:
- Stabile Seitenlage herstellen und Atmung und Puls prüfen.
- Im Ernstfall sofort mit der Wiederbelebung beginnen.
- Dazu den betroffenen auf einen harten Untergrund bringen.
- Dabei 30 mal Herzdruckmassage und dann 2 mal beatmen.
- Nicht aufhören und auf das Eintreffen der Rettungskräfte warten.
Ursachen eines Herzinfarkts
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Bei einem Herzinfarkt wird ein Herzkranzgefäß durch ein Blutgerinnsel verstopft. Dadurch wird der Blutkreislauf unterbrochen und der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Dabei handelt es sich nicht immer um ein vollständiges Verstopfen. So kann man einen Herzinfarkt unter manchen Umständen auch „übergehen“ und ohne Behandlung überleben. Allerdings entstehen dabei in den meisten Fällen Schäden am Herzen, die langfristig schwere Herzkrankheiten hervorrufen können.
Die Vorstufe zum Herzinfarkt ist immer die koronare Herzkrankheit. Sie beschreibt eine Veränderung der Herzkranzgefäße. Meist eine Verkalkung der Arterien am Herzen. An den entsprechenden Stellen kommt es dann zu Fettablagerungen, die langsam zur Gefäßverengung führt. Dadurch muss das Herz immer kräftiger Pumpen und die Sauerstoffzufuhr des Körpers wird schlechter. Irgendwann löst sich diese Verengung und kann dann ein Gefäß verstopfen. Je nachdem wo dies geschieht, kann der Schaden unterschiedlich groß sein.
Zu den Risikofaktoren eines Herzinfarkts zählen:
- ungesunder Lebensstil
- Cholesterin
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Rauchen
Durch gesunden Lebensstil, vernünftige Ernährung und rauchfreien Alltag lässt sich das Herzinfarktrisiko drastisch senken. Es gibt aber auch erbliche Veranlagungen, die ab erhöhtem Alter zu einem Infarkt führen können.
Weitere Informationen:
https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/herzinfarkt-praevention.html
https://www.herzbewusst.de/sites/herzbewusst_de/files/files/Herzinfarkt-notfall-checkliste.pdf