Ein zuverlässig arbeitender Rauchmelder ist eine Investition in die eigene Sicherheit. Im Ernstfall kann sie Leben retten. Tatsächlich ist es meist nicht Feuer, sondern giftiger Rauch, der für die meisten Brandopfer verantwortlich ist. Schon wenige Atemzüge reichen aus, um eine Rauchvergiftung zu erleiden. Eine solche Vergiftung kann schnell tödlich enden. Allein deshalb sollte man nicht auf einen Brandmelder in der Wohnung bzw. im eigenen Haus verzichten. In vielen Bundesländern sind die kleinen Geräte bereits fest vorgeschrieben, mehr dazu weiter unten.
Wir zeigen, worauf es beim Kauf, beim Einbau und bei der Handhabung ankommt.
Modell | Preis | Pro | Contra |
---|---|---|---|
X-Sense SD10K |
[asa price]B01F56R0PG[/asa] | Preis/Leistung Top 10 Jahre Batterielebensdauer |
Montage mit Schrauben Nicht für Küche/Bad geeignet |
ABUS RWM250 |
[asa price]B010SDL7WI[/asa] | Mit Hitzemesser, auch für Bad und Küche
12 Jahre Batterielebensdauer keine LED |
relativ hoher Preis
Hin und wieder Fehlalarme |
Hekatron Genius H |
[asa price]B01IN9PS0G[/asa] | Amazon Bestseller
Abends gedimmte Status LED |
nur bedingt für Küche und Bad geeignet |
mumbi HM100 Hitzemelder |
[asa price]B00FQEK7D0[/asa] | Für Küche und Badezimmer geeignet | nur 1 Jahr Batterielebensdauer Misst keine Rauchentwicklung |
Ei Electronics Ei650 |
[asa price]B007IGQ5SK[/asa] | Testsieger Stiftung Warentest 1/2016
10 Jahre Batterielebensdauer |
nur bedingt für Küche und Bad geeignet |
Rauchwarnmelder – warum sind sie so wichtig?
Pro Jahr sind es im Durchschnitt 400 Menschen in Deutschland, die bei einem Brand ums Leben kommen. Ein großer Teil dieser tödlichen Unfälle geschieht im eigenen Heim. Knapp 95% aller Opfer sind es, die an einer Rauchvergiftung sterben.
Entwickelt sich unbemerkt dichter Rauch, während man schläft, bemerkt man diesen erst viel zu spät oder auch gar nicht. Atmet man dann drei bis vier Mal tief ein, gelangen die giftigen Schwaden in die Lungen und man hat kaum eine Überlebenschance. Das Opfer verliert sehr schnell das Bewusstsein und hat keine Möglichkeit noch zu reagieren.
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Dazu muss die Rauchkonzentration aber bereits sehr hoch sein. So hoch, dass ein Rauchmelder längst Alarm geschlagen hätte. Deshalb sollte man zum Schutz für sich und die Familie vorsorgen. Der Einbau benötigt nicht einmal fachmännische Hilfe und man kann sicher sein, sich im Ernstfall auf rechtzeitige Warnung verlassen zu können.
Die unterschiedlichen Typen
Grundsätzlich unterscheidet man folgende Typen von Brandmeldern, die sich nach der Sensor Art abgrenzen:
- Rauchmelder mit photoelektrischen Sensoren: erkennen Rauch optisch durch Licht bzw. Laserstrahlen im Inneren. Nicht geeignet für Badezimmer und Küche.
- Hitzemelder: erkennen Feuer an rasch ansteigender und erhöhter Temperatur. Geeignet für Badezimmer und Küche.
Weitere Unterschiede gibt es was die Alarmtechnologie betrifft. Die meisten Rauchmelder lösen nur die eigene Sirene aus. Das ist für durchschnittlich große Wohnungen und Häuser ausreichend. Bei rund 85dB sollte der Alarm gut hörbar sein, auch wenn man sich nicht im selben Raum befindet.
Bei größeren Häusern mit mehreren Etagen ist das aber nicht mehr so einfach. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:
Funkrauchmelder: Sind untereinander verbunden. Löst ein Gerät Alarm aus, aktivieren sich alle anderen.
Smart Home System: Löst nicht nur die anderen Rauchmelder aus, kann auch direkt Einsatzkräfte alarmieren und zeigt auf einer App an, welcher Rauchmelder den Alarm erhalten hat.
Kauftipps
- Grundsätzlich dürfen in Deutschland nur Brandmelder in den Handel gelangen, welche mit einer CE-Kennzeichnung ausgezeichnet sind und der Norm EN 14606 entsprechen.
- Die Geräte werden aber nicht geprüft, viel mehr werden nur aktuell gültige EU-Richtlinien damit erfüllt.
- Daher raten Experten dazu, auf das Q-Zeichen vom TÜV zu achten, welches strengere Prüfkriterien als bei der CE-Kennzeichnung erfüllt und somit in jedem Fall viel Sicherheit bietet.
- Achten Sie auf möglichst lange Batterie Lebensdauer.
- Die günstigsten Brandmelder, wie beispielsweise Funkmelder, sind im Handel bereits ab fünf Euro erhältlich, dennoch ist anzuraten, in der Klasse 20 bis 30 Euro zu kaufen, um ein qualitativ hochwertiges Gerät zu erhalten, das zuverlässig Alarm auslöst.
Rauchmelderpflicht in Deutschland
Je nach Bundesland gibt es verschiedene Regelungen was die Zuständigkeit betrifft. Diese unterscheidet sich nach Einbau und Wartung. Geregelt wird das durch die jeweilige Landesbauordnung.
Bundesland | Einbau | Wartung |
---|---|---|
Baden-Württemberg | Eigentümer | Mieter |
Bayern | Eigentümer | Mieter |
Berlin ab 1-2017 | Eigentümer | Mieter |
Bremen | Eigentümer | Mieter |
Hamburg | Eigentümer | Eigentümer |
Hessen | Eigentümer | Mieter |
Mecklenburg-Vorpommern | Mieter | Eigentümer |
Niedersachsen | Eigentümer | Mieter |
Nordrhein-Westfalen | Eigentümer | Mieter |
Rheinland-Pfalz | Eigentümer | Eigentümer |
Saarland | Eigentümer | Eigentümer |
Sachsen | Eigentümer | Mieter |
Sachsen-Anhalt | Eigentümer | Eigentümer |
Schleswig-Holstein | Eigentümer | Mieter |
Thüringen | Eigentümer | Eigentümer |
Stand: 10/2016
Wer dagegen in einem eigenen Haus wohnt, ist selbst für seine Sicherheit verantwortlich. Natürlich ist auch hier der Einbau Pflicht, wenn das Gesetz es im entsprechenden Bundesland vorschreibt.
Die wichtigsten Tipps für die Installation
Wichtig beim Einbau ist, mindestens 50 cm Abstand zu Wänden einzuhalten. Darüber hinaus kann man zwischen schraub- und klebbaren Rauchmeldern wählen. Modelle zum Ankleben an der Decke sind grundsätzlich genauso effektiv und zuverlässig wie Schraubmodelle, allerdings ist hierfür eine ebene Unterlage erforderlich. Auf einer Raufasertapete würde der Rauchmelder beispielsweise nicht gut haften.
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- Befestigen Sie Batterie oder Funk-Brandmelder stets an der Decke, da Rauch immer nach oben steigt.
- Halten Sie einen Abstand von mindestens 50 cm zur nächsten Wand ein und montieren Sie das Gerät möglichst mittig.
- Auch Rauchmelder müssen in regelmäßigen Abständen gewartet werden. Reinigen Sie daher immer wieder die Luftschlitze nach einigen Monaten, damit sich daran nicht allzu viel Staub festsetzen kann. Dies könnte die Funktion beeinträchtigen.
- In keinem Fall dürfen Sie einen Rauchmelder mit Farbe überstreichen, denn auch hier kann es sein, dass die Funktionalität eingeschränkt wird und kein Alarm ausgelöst wird.
- Weil ein Batterie oder Funkmelder – je nach Modell – maximal 40 m² überwachen kann, sind entsprechend mehrere Geräte im Haus zu verteilen. Im besten Fall installiert man in jedem Raum ein Gerät und vernetzt sie anschließend mit einem modernen Smart Home System, um optimal im Brandschutz abgesichert zu sein.
- Montieren Sie Rauchmelder die über keine getrennte Temperaturmessung verfügen, nur nach einigen Tests in Feuchträumen wie Küche oder Badezimmer.
- Bei großen Häusern sollte man zu per Funk verbundenen Rauchmeldern greifen. Diese lösen alle gemeinsam Alarm aus, wenn ein Geräte Feuer misst.
Brandschutz mit Smart Home – Für welche Räume sind Rauchmelder besonders wichtig?
Nicht wenige Menschen fragen sich, in welchen Räumen das Gerät besonders wichtig ist. Grundsätzlich gibt es hierzu bereits zu befolgende Regelungen in Bundesländern, in denen Rauchmelderpflicht herrscht. So müssen in Schlaf- und Kinderzimmern sowie in den Fluren entsprechende Geräte installiert werden. Ratsam ist außerdem, im Wohnzimmer, in Büros und natürlich in anderen Aufenthaltsräumen ein Gerät anzubringen.
In der Küche oder im Badezimmer tritt dagegen öfter Dampf oder Rauch (vom Kochen) auf – das kann zu einem falschen Alarm führen. Somit genügt es, sich auf die anderen Bereiche zu konzentrieren, um sein Haus ideal zu schützen. Hat man ein offenes Wohnzimmer mit integrierter Küche, sollte man den Rauchmelder so montieren, dass dieser nicht in Abzugsrichtung von der Küche zu einem Fenster misst. Ansonsten sind regelmäßige Fehlalarme vorprogrammiert.
Einzelbewertungen
X-Sense SD10K
Der X-Sense SD10K Rauchmelder ist eines der beliebtesten Modelle in der mittleren Preisklasse. Das Gerät verfügt über einen photoelektrischen Sensor. Dieser sendet einen Lichtstrahl im inneren des Gehäuses aus und misst ihn an anderer Stelle. Sobald sich Rauch durch diese Lichtschranke bewegt wird die Veränderung gemessen und Alarm geschlagen. Wasserdampf, wie er in Küche oder Bad vorkommt, kann dadurch nicht unterschieden werden. Dadurch ist das Gerät für diese Räume nicht geeignet.
Der Alarm ertönt in diesem Fall mit 85 dB und sollte damit auch gute Schläfer wecken können. Die Betriebsbereitschaft wird durch eine blinkende LED angezeigt.
Die mitgelieferte Lithiumionenbatterie hält für 10 Jahre Standby Betrieb. Wird der Alarm also nicht zu oft ausgelöst, ist der Brandmelder viele Jahre wartungsfrei. Testen sollten man ihn aber in regelmäßigen Abständen.
Montiert wird der X-Sense SD10K mit mitgelieferten Schrauben. Wer das nicht möchte, kann sich mit selbst gekauften Klebepads aushelfen. Diese haften vor allem auf glatten Oberflächen recht gut. Da der Rauchmelder ein sehr geringes Eigengewicht aufweist, sollte dies auf normalen Zimmerdecken kein Problem sein.
ABUS RWM250
Der ABUS RWM250 Rauch- und Hitzewarnmelder gehört zweifellos zu den qualitativ besten Geräten am Markt. Der große Unterschied zu den meisten Geräten ist die zusätzliche Hitzewarnfunktion. Diese misst ständig die Umgebungstemperatur und erkennt so, ob es weitere Anzeichen für einen Brand gibt. Vor allem im Badezimmer oder der Küche kann das Gerät so sehr gut verwendet werden. In den restlichen Wohnräumen natürlich auch. Fehlfunktionen durch Wasserdampf sind sehr unwahrscheinlich. Allerdings ist das Gerät relativ empfindlich. Ein paar Kunden auf Amazon klagen über Fehlalarme, die andere Rauchmelder nicht produziert hätten.
Montiert wird der Rauchmelder mittels Klebepad Halterung, auf dem das Gerät selbst mittels Magnet haftet. Das funktioniert sehr einfach und schnell. Wer es stabiler möchte, findet im Lieferumfang zusätzlich Schrauben, mit denen das Gerät montiert werden kann.
Die mitgelieferte Lithiumionenbatterie hat eine Lebensdauer von 12 Jahren im normalen Standby Betrieb. Der Alarm hat eine Lautstärke von 88 dB. Eine LED Kontrollleuchte ist nicht vorhanden. Dies ist aber gerade in Schlafräumen oder im Wohnzimmer recht angenehm. Die Funktion sollte alle 4 Wochen mit kurzem Test überprüft werden.
Möchte man die Rauchmelder untereinander vernetzen, gibt es das größere Modell RWM450. Damit werden alle Rauchmelder gleichzeitig Alarm schlagen, wenn einer Feuer meldet.
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Hekatron Genius H
Der Amazon Bestseller kommt mit einigen schlauen Details geliefert. Allen voran, die automatische Stummschaltung und Dimmung der LED von 22 bis 06 Uhr. Dadurch ist der Rauchmelder sehr gut für Schlafräume geeignet. Obwohl der Hekatron über keine Temperaturmessung verfügt, ist er relativ unempfindlich was Wasserdampf betrifft. Direkt in der Küche oder im Badezimmer sollte er dennoch nicht ohne Test montiert werden.
Auch die Montage kann mit beiliegendem Klebepad oder optionaler Bohrung erfolgen. Das Gerät kann auch bei Klebemontage vom Sockel abgenommen werden. Das ist insbesondere für die Wartung sehr praktisch. Die mitgelieferte Lithiumbatterie besitzt eine Lebensdauer von 10 Jahren.
Wer möchte, kann den Rauchmelder auch in einer vernetzbaren Funkvariante bestellen.
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mumbi HM100 Hitzemelder
Als reiner Hitzemelder ist der mumbi HM100 sehr gut für Bad und Küche geeignet. Er ignoriert die stets vertretenen Wasserdämpfe und löst nur bei rapide ansteigender Temperatur aus. Dadurch ist er natürlich weniger für Schlafräume und Kinderzimmer geeignet. Gerade dort möchte man auch bei Rauchentwicklung gewarnt werden, auch wenn noch keine Hitze vorhanden ist. Somit dient der Hitzemelder sehr gut als Ergänzung zu herkömmlichen Brandmeldern.
Die Montage mittels Schrauben ist sehr sicher, allerdings wäre eine zusätzliche Klebebefestigung praktischer. Diese kann man aber selbst mit extra erhältlichen Klebepads nachholen. Die sehr kurze Lebensdauer von etwa 1 Jahr bei regelmäßigen Tests, ist nicht mehr ganz zeitgemäß aber bei der günstigen Preislage vertretbar.
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Ei Electronics Ei650
Der Testsieger von Stiftung Warentest 1/2016. Trotz oder gerade wegen der Standardausstattung einer der beliebtesten Rauchmelder. Sehr praktisch ist die sogenannte „Verschmutzungskompensation“. Das Gerät berücksichtigt die automatische Verschmutzung (durch Staub und andere Partikel) und kalibriert sich neu. Deshalb werden Fehlalarme nach längerer Nutzungsdauer reduziert.
Mit einer Lautstärke von 85dB und keiner blinkenden LED im Standby, ist der Rauchmelder auch sehr gut für Schlafzimmer geeignet. Praktisch ist auch der große Bedienknopf. Dieser kann auch mit einem Besenstiel bedient werden.
Die Lithiumbatterie hat eine Lebensdauer von ca. 10 Jahren.
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Weitere Informationen:
https://www.gira.de/gebaeudetechnik/anwendungsbeispiele/rauchmelder/rauchmelderpflicht.html