Zwei Minuten, so lange hat man durchschnittlich Zeit, einen entstehenden Wohnungsbrand Zuhause selbst zu löschen. Danach ist es meistens zu spät und der Brand kann nur mehr durch die Feuerwehr gelöscht werden. Eines der wichtigsten Sicherheitsprodukte für die eigene Wohnung bzw. das eigene Haus ist daher ein Feuerlöscher, der am richtigen Ort beim richtigen Brand zum Einsatz kommt.
Unsere Feuerlöscher Kaufberatung soll Sie bei der Auswahl und beim Kaufen des passenden Löschmittels unterstützen.
Modell | Preis | Pro & Contra | Brandklassen |
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Andris Schaumlöscher 6 kg |
[asa price]B0092DRGXA[/asa] | Einfache Handhabung Preis/Leistungsverhältnis Top Geringe Löschmittelschäden Kein Fettbrand |
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ABUS Feuerlöschspray |
[asa price]B005LIVS7K[/asa] | Einfache Handhabung Geringe Größe Für Fettbrand geeignet Nicht für größere Brände geeignet |
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Andris ABC Pulverlöscher |
[asa price]B00CBWDUXY[/asa] | Löscht auch Brandklasse C (Gase) Großer Löschmittelschaden Kein Fettbrand Hoher Betriebsdruck |
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Ninux Fettbrandlöscher 2L |
[asa price]B00JQ6BGUM[/asa] | Für Fettbrand geeignet Einfache Handhabung Geringere Leistung bei Brandklasse A und B |
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Timtina Löschdecke |
[asa price]B00DDYJ6E6[/asa] | Für Fettbrand geeignet Einfache Handhabung Nur bedingt bei anderen Bränden geeignet Relativ klein (1m x 1m) |
keine Brandklassen |
Auto Feuerlöscher |
[asa price]B00J84QYLS[/asa] | Sehr handlich Auch Brandklasse C (Gase) Großer Löschmittelschaden Hoher Betriebsdruck |
Verschiedene Feuerlöscher Typen
Mittlerweile haben sich am Markt viele verschiedene Feuerlöscher Typen entwickelt. Im folgenden stellen wir diese kurz vor und gehen auf die Vor- und Nachteile ein.
Schaumlöscher
Schaumlöscher sind die Klassiker unter den Feuerlöschern und das zu Recht. Sie löschen die Brandklassen A und B, das sind die gängigsten Brände im Haushalt. Sie sind durch den relativ geringen Betriebsdruck einfach in der Handhabung. Beim aktivieren fühlt sich der Druck eher wie bei einem Gartenschlauch an. Desweiteren richten sie nur geringen Löschmittelschaden an.
Im Inneren befindet sich ein seifendes Mittel mit Wasser gemischt, es wird durch den Druck im Inneren bei der Anwendung verspritzt.
Die Grenzen eines Schaumlöschers liegen in der Lagerungstemperatur. Man sollte ihn nicht unter 5 °C verwenden, da das Löschmittel sonst gefriert. Ein weiteres Ausschlusskriterium sind die Brandklassen C (Gas) und F (Fett). Fettbrände in der Küche dürfen keinesfalls mit einem Schaumlöscher gelöscht werden.
Löschspray
Seit einigen Jahren gibt es verschiedene Löschsprays für Haushalte. Sie sollen die Brandklassen A, B und F in der Entstehung löschen können. Aufgrund der Größe (in etwa eine Haarspraydose) ist ein größerer Brand damit natürlich nicht zu bekämpfen. Gerade für die Küche aber eine sehr praktische Lösung. Wir empfehlen Feuerlöschspray ergänzend zu einem größeren Feuerlöscher.
In diesem Video wurde das Löschspray getestet:
ABC Pulverlöscher
Ein ABC Pulverlöscher funktioniert ähnlich wie ein Schaumlöscher, hat aber dennoch einige wichtige Unterschiede.
Der Betriebsdruck beträgt ca. 15 bar. Das bedeutet das beim aktivieren deutlich stärkerer Rückstoß als bei einem Schaumlöscher vorhanden ist. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein und sich darauf einstellen. Viele Laien haben Probleme wenn sie einen Brand mit einem Pulverlöscher bekämpfen wollen.
Das verwendete Pulver ist eine Mischung aus verschiedenen Löschsalzen. Diese sind in der Lage auch die Brandklasse C (Gase) zu bekämpfen. Der große Nachteil ist allerdings der Löschmittelschaden, der durch die alkalischen Salze entsteht. Zudem verteilt sich das Pulver sehr schnell auf die gesamte Umgebung und richtet so enorme Schäden an.
Fettbrandlöscher
Fettbrandlöscher besitzen ein wässriges Löschmittel, das auf eine Verseifung und damit Versalzung setzt. Dadurch entsteht eine Sperrschicht auf der brennenden Flüssigkeit, die die Sauerstoffzufuhr wirkungsvoll unterbindet. Gleichzeitig wird die Temperatur sehr schnell herabgekühlt, was eine neuerliche Flamme verhindert.
Gerade für Großküchen eine sehr sichere Möglichkeit, Brände zu bekämpfen. Für den Haushalt haben sie den Nachteil, dass die Brandklassen A und B nur bedingt geeignet sind.
Löschdecke
Eines der wichtigsten Kriterien einer Löschdecke ist deren Qualität und Einsatzbereich. Gerade für Fettbrände in der Küche werden Löschdecken gerne empfohlen. Eine Löschdecke unterbricht die Sauerstoffzufuhr zum Brand und erstickt so die Flammen.
Was dabei aber zu berücksichtigen ist, ist die Abkühlzeit von Fett. Ist es einmal so stark erhitzt, dass es zu brennen beginnt, kann es über 15min dauern, bis das Fett soweit abgekühlt ist, dass man die Löschdecke dauerhaft entfernen kann. Hier ist also Geduld gefragt.
Diese lange Abkühlzeit bemängelt auch das Online Magazin von Stiftung Warentest. Hier zum nachlesen.
Dennoch gehören Löschdecken zu den praktikabelsten Lösungen, wenn es um Fettbrände geht. Für Kabelbrände und großflächigeres sind sie nicht geeignet. Ebenso verhält es sich mit Bränden an schwer zugänglichen Stellen. Dort lassen sich Löschdecken schlecht platzieren und können so den Sauerstoff nicht vom Brandherd abhalten.
CO2 Feuerlöscher
Ein Speziallöscher der in erster Linie für EDV Räume in Frage kommt. Das austretende Kohlendioxid nimmt dem Feuer oberflächlich den Sauerstoff. Allerdings ist der Effekt nur sehr kurz anhaltend, ein Brand der Klasse A (Holz) ist daher kaum mit CO2 Feuerlöschern zu unterbinden.
Auch die Handhabung ist nicht ganz ohne, da hohe Erstickungsgefahr besteht.
Feuerlöscher für das Auto
Im Auto verhält es sich wie im Haushalt. Ist ein Brand noch nicht weit fortgeschritten, lässt sich auch mit einfacheren Mitteln schlimmeres verhindern. Hat man nicht einmal diese zur Hand, lässt sich gegen einen Fahrzeugbrand kaum etwas unternehmen. Bis die Feuerwehr an Ort und Stelle ist, ist das Fahrzeug längst in Flammen aufgegangen.
Mit einfachsten, tragbaren Feuerlöschern, die im Fahrzeug leicht erreichbar montiert werden, lässt sich ein beginnendes Feuer aber schnell in den Griff bekommen. So kann schlimmerer Schaden schnell verhindert werden. Auch die Feuerlöschsprays genügen, um kleine Brandherde einfach und effektiv zu löschen. Auch help.orf.at hat ähnliches ermittelt.
Verpflichtend ist es in Deutschland übrigens nicht, einen Feuerlöscher mitzuführen. Allerdings gibt es einige Länder in denen dies verpflichtend ist, mehr dazu weiter unten.
Brandklassen
Bevor man einen Feuerlöscher kauft, sollte man sich mit den verschiedenen Brandklassen auseinandersetzen. Nicht jeder Feuerlöscher ist für jeden Brand geeignet. Die Reaktion eines Wasserlöschers auf einen Fettbrand ist hinlänglich bekannt und sehr explosiv.
Damit man beim Kauf sichergehen kann, dass der Feuerlöscher den Anforderungen entspricht, wurde die Norm EN 2 geschaffen, auch ÖNORM EN2 genannt. Diese beschreibt genau für welche Brände ein Feuerlöscher geeignet sein muss und wie diese eingeteilt werden.
Brandklasse A
Brände fester Stoffe: Holz, Textilien, Papier, Stroh, Kohle
Passende Feuerlöscher: Wasser, Löschdecke, ABC Feuerlöscher, Pulverlöscher, Schaumlöscher
Brandklasse B
Brände von flüssigen Stoffen: Lacke, Benzin, Kunststoffe, Wachs, Ethanol
Passende Feuerlöscher: CO2 Feuerlöscher, Schaumlöscher, ABC Feuerlöscher,
Brandklasse C
Brände von Gasen: Erdgas, Methan, Wasserstoff, Propan, Butan, Acetylen
Passende Feuerlöscher: Schaumlöscher, ABC Pulver
Hinweis: erst löschen wenn Gaszufuhr unterbrochen!
Brandklasse D
Brände von Metallen: Lithium, Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium
Passende Feuerlöscher: Metallbrandpulver
Hinweis: niemals mit Wasser löschen
Brandklasse F
Brände von Fetten und Ölen: Speiseöle und Speisefette
Passende Feuerlöscher: Fettbrandlöscher, Löschdecke
Hinweis: niemals mit Wasser löschen
Unsere Empfehlung für den Haushalt
Für den normalen Haushalt sind vor allem die Brandklassen A, B und F relevant. A und B können gemeinsam mit einem ABC Feuerlöscher oder klassischem Schaumlöscher behandelt werden. Für die nicht unüblichen Küchenbrände sollte es aber ein Fettbrandlöscher oder eine hochwertige Löschdecke sein.
Wir empfehlen daher für den Hausgebrauch einen klassischen Schaumlöscher mit 6kg Volumen, der an einem zentralen Ort an der Wand befestigt wird und zusätzlich ein Feuerlöschspray oder eine hochwertige Löschdecke zusätzlich für die Küche.
Hier geht´s zum Feuerlöschspray von ABUS
Bei Häusern mit mehreren Stockwerken empfiehlt sich zudem ein Feuerlöscher pro Etage.
Warum empfehlen wir keinen ABC Pulverlöscher?
Ein ABC Pulverlöscher hat den unbestreitbaren Vorteil, dass dieser im Gegensatz zum Schaumlöscher auch bei Minustemperaturen aufbewahrt werden kann, also im Garten oder der Garage. Außerdem ist er auch für die Brandklasse C (Gase) geeignet. Letzteres ist im Haushalt aber sehr unüblich. Einfacher ist es da immer, die Gaszufuhr zu unterbrechen.
Der große Nachteil eines Pulverlöschers ist aber der Schaden der bei der Anwendung entsteht. Durch die enthaltenen, sehr feinen, Löschsalze, verteilt sich der Löschschaden sehr schnell auf eine ganze Wohnung. Die Salze sind in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit hoch korrodierend und richten schnell Schäden an.
Zudem steht ein Pulverlöscher unter hohem Druck, etwa 15 bar. Das kann einen Laien schnell überfordern und den Einsatz erschweren.
Schaumlöscher hingegen sind einfacher in der Anwendung und hinterlassen den nassen Schaum nur am Einsatzort.
Feuerlöscher Wartung
Wer einen Feuerlöscher im Haushalt besitzt, möchte auch dass dieser funktioniert. Die Gesetzgeber haben dazu Gesetze erlassen, die die regelmäßige Überprüfung verpflichtend vorschreibt. In der Regel gilt dies alle 2 Jahre bei handelsüblichen Feuerlöschern. Durchgeführt wird diese Überprüfung bei einer befähigten Person bzw. einem Brandschutzbetrieb. In sehr vielen Fällen übernimmt diese Aufgabe auch die örtliche Feuerwehr.
Nach erfolgter Wartung erhält der Feuerlöscher eine neue Prüfplakette die das Datum für die nächste Überprüfung trägt.
Bei sehr günstigen Feuerlöschern, wie z.B. Feuerlöschsprays, lohnt sich eine Überprüfung in der Regel nicht, der Austausch kommt meist günstiger.
Feuerlöscher Pflicht
Als Privatperson in Deutschland kommt man eher selten mit einer Feuerlöscher Pflicht in Berührung. Am ehesten sollte man sich bei Auslandsfahrten vorab zu den jeweiligen Gesetzen informieren.
Aktuell gibt es eine Feuerlöscher Pflicht für PKW in folgenden Ländern:
- Baltikum
- Bulgarien
- Griechenland
- Montenegro
- Rumänien
- Türkei
Für den Haushalt selbst gibt es eine Verpflichtung nur im Falle einer Ölheizung. Allerdings nur dann wenn mehr als 1.000 Liter Heizöl außerhalb eines eigenen Heizöllagerraumes aufbewahrt werden. Da die Gesetze sich diesbezüglich schnell ändern und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind, empfehlen wir sich jeweils örtlich zu erkundigen. Die entsprechende Gemeinde kann zumeist kompetente Antwort liefern.
Was sind Löschmitteleinheiten?
Da sich Feuerlöscher nicht nur in ihrer Funktion unterscheiden, sondern auch in ihrer Effektivität, benötigte der Markt eine einheitliche Bezeichnung des Löschvermögens. Einfach ausgedrückt also: „wie viel Feuer kann mit diesem Feuerlöscher gelöscht werden“. Die Berechnungsgröße ist die Löschmitteleinheit (LE).
Für private Haushalte gibt es keine bestimmte Vorgabe, wie viele Löschmitteleinheiten ein Feuerlöscher besitzen muss. Für ein 100m² großes Bürogebäude benötigt man laut Vorschrift 9 LE. Diese Kenngröße kann man durchaus für den eigenen Haushalt heranziehen.
Feuerlöscher Entsorgen
Solange möglich, sollten Feuerlöscher natürlich wieder befüllt werden. Nach einem herkömmlichen Einsatz kann dieser bei entsprechenden Unternehmen wieder neu aufgefüllt werden. Ist das Gerät jedoch defekt, steht die Entsorgung an.
Dazu bieten viele Brandschutzunternehmen und örtliche Feuerwehren an, diese für Sie entgegen zunehmen. Ist dies nicht der Fall, kann der alte Feuerlöscher bei der Problemstoffsammelstelle gegen geringe Gebühr abgegeben werden.
Wohnungsbrand vermeiden
Bevor man sich mit dem Löschen eines Feuers beschäftigt, lohnt es sich zu überlegen inwiefern man es verhindern kann. Um die häufigsten Ursachen auszuschließen bzw. einzudämmen sollten wir uns die Daten dazu ansehen. Das IFS (Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung) hat dazu folgende Statistik aus 2015 erstellt:
Als Hauptursache wird Elektrizität angeführt, womit sich im Haushalt befindliche Elektrogeräte gemeint sind. Es gilt daher alle Elektrogeräte nach ihren Bedienungsanleitungen zu verwenden. Achten Sie darauf, Verteiler oder Verlängerungskabel nur mit den empfohlenen Stromstärken zu betreiben. Wenn das Haus bzw. die Wohnung verlassen wird, sollten möglichst alle Geräte vom Strom getrennt werden. Dazu eignen sich intelligente Steckdosen, die automatisch per App oder Schalter ausgeschaltet werden können. Defekte Elektrogeräte sollten sofort ausgetauscht und nicht mehr verwendet werden.
Zum menschlichen Fehlverhalten zählen die typischen Brandursachen wie vergessene Zigaretten, Küchenbrände durch Unachtsamkeit, brennende Weihnachtsbäume und Kerzen. Hier hilft nur, sich der Gefahr stets bewusst zu sein und verantwortungsvoll zu handeln.
Zusammengefasst sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Elektrische Geräte ausschalten wenn nicht benötigt
- Standby Betrieb vermeiden
- Elektrische Geräte mit Sicherheitsabstand aufstellen
- Nicht müde auf der Couch rauchen
- Weihnachtsbäume mit elektrischen Lampen betreiben
- Weihnachtsbaum nie mit Licht unbeaufsichtigt lassen
Weitere Informationen:
www.ifs-ev.org/schadenverhuetung/ursachstatistiken/brandursachenstatistik/