Wer Waffen oder Schussmunition besitzt, muss die erforderlichen Vorkehrungen treffen, dass diese nicht in die Hände von Dritten und Unbefugten gelangen. So lässt sich die Aussage des Gesetzes in Deutschland in etwa kurz zusammenfassen. Das bedeutet, dass Waffen (nicht nur Schusswaffen) in einem geeigneten Tresor, allgemein als Waffenschrank bezeichnet, aufbewahrt werden müssen. Welche Anforderungen der Gesetzgeber dabei stellt, können Sie weiter unten nachlesen. Hier eine Auswahl an Waffenschränken für verschiedene Einsatzmöglichkeiten.
Modell | Preis | Pro und Contra | Waffentypen |
---|---|---|---|
Kurzwaffenschrank KWT 410 |
[asa price]B005KJZRUE[/asa] | Preis/Leistung Top Absperrbares Munitionsfach Solide Bauweise |
Bis 5 Kurzwaffen + Munition |
Kurzwaffenschrank Eisenbach Tresore |
[asa price]B00IBVFP14[/asa] | Bis zu 10 Kurzwaffen Sicherheitsklasse 0 hoher Anschaffungspreis |
Bis 10 Kurzwaffen + Munition |
Langwaffenschrank R S1/7 E BURG-WÄCHTER |
[asa price]B005X6WC48[/asa] | Fingerscan Relativ geräumig Absperrbares Munitionsfach |
Bis 7 Langwaffen + Munition |
Munitionsschrank MNS 600 Format |
[asa price]B002PZ86SQ[/asa] | Preis/Leistung Top Angenehme Größe |
Nur Munition |
Zertifizierung von Tresoren
Wenn ein Tresor als Waffenschrank genutzt werden soll, muss er bestimmten Mindestanforderungen entsprechen. Diese Anforderungen werden vom Gesetzgeber festgelegt und von den Herstellern umgesetzt. Beim Kauf ist unbedingt auf ein entsprechendes Zertifikat zu achten, denn erst wenn ein Schranktyp die eingehenden Tests eines Prüfinstituts wie dem des VDS bestanden hat, ist er ausreichend gesichert. Jeder entsprechend gesicherte Waffenschrank erhält daher auch eine Prüfplakette, die an der Innenseite befestigt ist.
Sicherheitsstufen und Widerstandsgrade
Früher wurden Waffenschränke nach den Richtlinien der VDMA (Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer) hergestellt und zertifiziert. Dabei wurden die Sicherheitsstufen A und B unterschieden, bei denen B die höheren Anforderungen erfüllt. Welche Sicherheitsstufen für welche Aufbewahrung in Frage kommen, wird weiter unten ausführlich erläutert.
Seit einigen Jahren gilt nun die europäische DIN-EN 1143-1 mit den Widerstandsgraden 0 und 1 (es gibt auch noch weitere Widerstandsgrade, die für Waffenschränke auf Grund höherer Anforderungen und höherer Preise eher uninteressant sind). Selbst der niedrige Grad 0 übertrifft dabei die Anforderungen der ehemaligen Sicherheitsstufe B. Die Sicherheitsstufen sind die selben wie bei Möbeltresoren oder Wandtresoren.
Welcher Waffenschrank für welche Waffentypen?
Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen unterschiedlichen Waffentypen, die bei der Lagerung unterschiedlich stark gesichert untergebracht werden müssen.
Unterbringung von Langwaffen
Für bis zu zehn Langwaffen wird mindestens ein Behältnis nach Sicherheitsstufe A benötigt. Die Schlüssel oder der Zugangscode für das Zahlenschloss darf dabei nur berechtigten Personen zugänglich sein! Mitglieder einer häuslichen Gemeinschaft dürfen nach dem neuen Waffengesetz übrigens einen gemeinsamen Schrank benutzen. Selbstverständlich nur unter Einhaltung der übrigen Bestimmungen. In einem Langwaffenschrank dürfen also zum Beispiel folgende Gegenstände untergebracht werden:
- KK-Gewehre
- Flinten
- Büchsen
- Ordonanzwaffen
- Zimmerstutzen
Unterbringung von Kurzwaffen
Die Anforderungen an einen Kurzwaffenschrank sind höher als die für Langwaffenschränke. Um bis zu zehn Kurzwaffen in einem Schrank unterbringen zu dürfen, muss dieser mindestens der Sicherheitsstufe B oder dem Widerstandsgrad 0 entsprechen. Bei Kurzwaffenschränken ist auch das Gewicht zu berücksichtigen: Wiegt der Tresor weniger als 200 kg, dürfen nur maximal fünf Kurzwaffen aufbewahrt werden. Bei einem Gewicht von mindestens 200 kg gelten die oben genannten zehn einzelnen Kurzwaffen als Obergrenze. Zu den Kurzwaffen gehören zum Beispiel Revolver und Pistolen. Der Tresor muss dieses Gewicht nicht zwingend selbst aufweisen, ein Verschrauben des Tresors ist auch möglich. Dieser muss dann aber einer Zugkraft von 200kg widerstehen können.
Verwahrung beider Waffentypen in einem Schrank
In diesem Fall ist selbstverständlich die Lagerung eines Gewehrs in einem Pistolenschrank denkbar, da für einen solchen ja höhere Anforderungen an die Sicherheit und den Einbruchschutz gestellt werden. Eine zweite Möglichkeit ist aber auch die Pistole in einem Schrank vom Typ A in einem separat verschließbaren Innentresor vom Typ B unterzubringen.
Sichere Lagerung von mehr als zehn Kurz- oder Langwaffen
Wie oben beschrieben, ist ein Waffenschrank nach den Richtlinien der VDMA der Klasse A oder B nur für bestimmte Typen und Anzahlen von Schusswaffen freigegeben. Wenn zum Beispiel mehr als zehn Langwaffen untergebracht werden sollen, gibt es mehrere Möglichkeiten, dies nach geltendem Recht zu tun.
Die einfachste Variante ist das Aufstellen mehrerer Schränke der Klasse A. Eine andere Lösung wäre der Kauf eines Modells der höheren Klasse B oder des Widerstandsgrades 0.
Ein Sonderfall stellt die Situation in Schützenvereinen dar. Als unbewohntes Gebäude gelten für ein Schützenheim besondere Regelungen. So ist selbst in einem Schrank vom Widerstandsgrad 1 die Lagerung von nur drei Gewehren erlaubt. Ausnahmen von dieser Regelung können aber bei der örtlichen Waffenbehörde beantragt werden. Zweckmäßiger ist aber oft die Lagerung der Schusswaffen bei bestimmten Vereinsmitgliedern in deren Privatwohnungen oder Häusern, selbstverständlich den geforderten Sicherheitsbestimmungen entsprechend.
Luftgewehre und sogenannte „freie“ Waffenarten
Die zuvor genannten Maßnahmen sind nur für erlaubnispflichtige Schusswaffen nötig. Im Handel frei erhältliche waffenartige Gegenstände – in den meisten Fällen ist die Volljährigkeit alleinige Voraussetzung zum Erwerb – müssen nicht wie die Gewehre und Pistolen mit „scharfer Munition“ in Waffenschränken gesichert werden. Doch auch für sie ist zu beachten, dass Unbefugte, also zum Beispiel auch minderjährige Kinder, keinen Zugang zu den Gegenständen haben dürfen.
Ein einfaches Einschließen in einem gewöhnlichen Schrank ist in diesem Fall aber ausreichend. Wer andererseits ohnehin über einen oder mehrere zertifizierte Tresore verfügt, kann eine frei verkäufliche Waffe auch sehr gut dort lagern. Ohne gesonderte Erlaubnis können in Deutschland beispielsweise folgende Gegenstände erworben werden:
- Luftpistolen
- Luftgewehre
- Softairpistolen
- Schreckschusswaffen
- Sportbögen
Lagerung von Munitionsvorräten
Für alle nicht frei verkäuflichen Munitionsarten gilt der Grundsatz, dass diese nicht zusammen mit den zugehörigen Waffentypen gelagert werden dürfen. Dies gilt zumindest für einen Waffentresor der Sicherheitsstufe A oder B. Anders ist dies bei einem Waffenschrank vom Widerstandsgrad 0. Hierin dürfen passende Munition mit zugehörigen Waffen untergebracht werden.
Ein weitere Möglichkeit ist die Lagerung der Munition in einem separaten Innentresor eines Gewehrschrankes mit der Sicherheitsstufe A oder B. Statt eines Innentresors ist für die Munition grundsätzlich nur ein abschließbares Stahlgefäß vorgeschrieben.
Was passiert, wenn eine Waffe nicht ordnungsgemäß verwahrt wird?
Eine sichere und gesetzeskonforme Lagerung von Schusswaffen, egal welchen Typs, sollte für einen verantwortungsvollen Besitzer eine Selbstverständlichkeit sein. Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, dass es sonst zu ernsten Zwischenfällen kommen kann. Daher kann die nicht ordnungsgemäße Unterbringung einer Waffe rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. In jedem Fall geht dem Besitzer in diesem Fall die waffenrechtliche Zuverlässigkeit verloren. Das heißt, er darf in Zukunft keine Waffen mehr besitzen und aufbewahren.
Ratschläge für den Kauf
Wie eingangs erwähnt, gibt es unterschiedliche Klassifizierungen, die nach den Maßgaben der VDMA oder der europäischen Norm durchgeführt werden. Waffenschränke werden zum Beispiel vom VdS, dem Verband der Schadenversicherer, geprüft. Ein Artikel sollte also in jedem Fall ein entsprechendes Zertifikat besitzen (zum Beispiel ebenfalls vom VDS), der ihn ein eine der Sicherheitsklassen oder -stufen einteilt.
Ein Waffentresor mit einem geringeren Schutz ist dabei in der Anschaffung günstiger als ein Modell mit höheren Sicherheitsstandards. Teurere Modell bieten dafür aber einen zuverlässigeren Schutz gegenüber Einbrüchen und unerlaubten Zugriffen. Ein kleiner Tresor kann von Einbrechern wesentlich leichter vom Tatort entfernt und dann an anderer Stelle geöffnet werden. Mit einem massiven Schrank, der eventuell sogar verankert worden ist, ist dies nicht so einfach möglich. Ein Kompromiss aus Preis und Leistung sind Schränke mit einem zusätzlichen Innentresor.
Auch der Verschluss des Tresors ist ein Unterscheidungsmerkmal. Die meisten Tresore sind serienmäßig mit mechanischen Schlössern ausgestattet. Hierbei besteht allerdings das Problem, dass auch der Schlüssel stets im Auge behalten und sicher verwahrt werden muss. Eine sinnvolle Alternative kann daher ein mechanisches oder ein Elektronikschloss mit Zahlencode sein. Auch hier gilt selbstverständlich, dass die Kombination für den Zugang geheim bleiben muss.
Einzelbewertungen
Kurzwaffenschrank KWT 410 von Format
Mit der Sicherheitsstufe B ist dieser Kurzwaffenschrank auf bis zu 5 Waffen ausgelegt. Zusätzlich ist ein extra abschließbares Fach an der Oberseite integriert. So lässt sich auch Munition im selben Tresor sicher aufbewahren. Der Tresor wird mit einem Doppelbartschlüssel versperrt. Das Munitionsfach hat allerdings nur ein herkömmliches Schloss ohne Sicherheitsschlüssel. Von den Innenmaßen her lassen sich 3 herkömmliche Pistolen oder Revolver gut lagern. Der Waffenschrank hat ein Eigengewicht von ca. 31kg.
An der Rückseite und an der Unterseite befinden sich je zwei Bohrungen für die Montage an einer Wand. Dies erhöht die Sicherheit massiv. Ein Tresor sollte immer verankert werden. Der Tresor ist auch gegen leichte Brände durch eine umlaufende Feuerfalz geschützt.
Außenmaße: 300 x 420 x 380 mm (HxBxT)
Innenmaße: 226 x 350 x 296 mm (HxBxT)
Bei Amazon kaufen
Kurzwaffenschrank von Eisenbach Tresore
Dieser Kurzwaffenschrank ist sogar nach der neuen Norm EU Norm EN 1143-1, mit Widerstandsgrad 0 zertifiziert. Richtig verankert (mindestens 200kg Abrisskraft) ist er damit für bis zu 10 Kurzwaffen geeignet. Durch den hohen Widerstandsgrad benötigt er kein eigens abgesperrtes Munitionsfach. Mit einem Eigengewicht von 76kg zählt er zu den sehr robusten Tresoren.
Die Tür wird mit einem Doppelbartschlüssel gesperrt und hat auf allen drei Seiten solide Stahlbolzen. Sie lässt sich durch spezielle Türbänder um 180° öffnen.
Um den Waffenschrank zu verankern gibt es jeweils eine Bohrung an der Rück- und Unterseite.
Außenmaße: 605 x 500 x 420 mm (HxBxT)
Innenmaße: 525 x 411 x 305 mm (HxBxT)
Bei Amazon kaufen
Langwaffenschrank Ranger R S1/7 E von BURG-WÄCHTER
Der Ranger R S1/7E ist ein typischer Langwaffenschrank. Mittels Zahlenschloss oder Fingerscan wird die Tresortür geöffnet . Im Inneren gibt es Platz (und Halterungen) für 7 Langwaffen und ein getrennt absperrbares Munitionsfach.
Das Schloss kann bis zu 10 Zahlencodes und 20 Fingerscans abspeichern.
Das Blech hat eine Stärke von 3mm umlaufend. Die Tür ist gegen leichte Brände geschützt und hat stabile Stahlbolzen an allen drei Seiten. Es können Waffen mit einer Länge von bis zu 1220 mm eingesperrt werden. Mit einem Gesamtgewicht von 81kg ist er sehr stabil gebaut.
Der Schrank hat an der Rück- und Unterseite Bohrungen für die Wandmontage.
Außenmaße: 1450 x 400 x 315 mm (HxBxT)
Innenmaße: 1444 x 394 x 265 mm (HxBxT)
Bei Amazon kaufen
Munitionsschrank MNS 600 von Format
Wer bereits einen Waffenschrank besitzt aber noch einen zusätzlichen Munitionsschrank benötigt, findet mit dem MNS 600 ein solides Modell. Der Munitionsschrank hat keine Sicherheitsstufe, Waffen dürfen darin also nicht aufbewahrt werden. Der Stahl hat rundum 1,5 mm. Die Tür öffnet mit einem herkömmlichen Zylinderschloss. Trotz des einfachen Aufbaues, bringt es der Munitionsschrank auf 12 kg Eigengewicht.
Außenmaße: 600 x 450 x 350 (HxBxT)
Innenmaße: 592 x 444 x 318 (HxBxT)
Bei Amazon kaufen